Whiplash

Originaltitel: Whiplash
Jahr: 2014
Regie: Damien Chazelle

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 „There are no two words in the English language more harmful than good job.“

Nachdem in den Trailer im Kino gesehen hatte, war für mich klar, Whiplash musst du dir ansehen. Der Trailer alleine zeigte schon sehr viel Potential. Die Jazz-Musik war dabei nicht ausschlaggebend, im Gegenteil, ich kann eigentlich mit dieser Musik nicht viel anfangen. Trotzdem war irgendwie klar, der Film wird mir gefallen.

In Whiplash geht es um den talentierten 19-jährigen Schlagzeuger Andrew (Miles Teller). Sein Talent wird schnell vom Leiter der Studioband Terence Fletcher (J. K. Simmons) entdeckt. Fletcher versucht gewissenlos und mit unorthodoxen Mitteln seine Schüler zur Perfektion zu treiben. Erniedrigungen und Gewaltexzesse gehören dabei zum Standardprogramm. Zwischen Dozent und Schüler entsteht ein intensives und mitreisendes Psycho-Duell.

Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle, konnte den Film zuerst nicht selber finanzieren. Also produzierte er nur eine Kurzfilmfassung und schickte diese an das Sundance Film Festival. Der Film gewann den „Short Film Jury Award“ und wurde dadurch später finanziert. Inspirieren liess er sich von seinen eigenen High School Erfahrungen. Während seinem Studium wurde auch er von seinem Lehrer eingeschüchtert. Damien Chazelle präsentiert uns einen wilden Mix aus Musikfilm und Drama. Behandlet werden Themen wie: „Wie weit gehst du, um deine Ziele zu erreichen und Karriere zu machen“? „Wie sehr kannst du deine Famile, Freunde und Partner vernachlässigen oder sogar verzichten?“ „Wo sind die Grenzen?“ Whiplash heisst auf Deutsch übersetzt „Peitschenschlag“ und ist eine Komposition des Jazzmusikers Hank Levy. Der Name ist hier Programm. J. K. Simmons verteilt pausenlos psychische sowie physische Peitschenschläge. Da müsste sich sogar der Drill-Instructor aus Full Metal Jacket warm anziehen. Full Metal Jacket trifft auf Jazz, könnte man sagen. Oder wie ich auch schon treffend gelesen habe: „Full Metal Drum Kit“. Es wird aus allen Rohren geflucht und beleidigt. Seine Sprüche sind immer mit einem unterhaltsamen und zynischen Humor gewürzt und holt dadurch alle Lacher auf seine Seite. Der Charakter wechselt auch oft von sehr charmant bis zu absolutes riesen Arschloch. 🙂 J.K. Simmons legt eine aussergewöhnliche Performance ab und hat den Oscar für den besten Nebendarsteller mehr als verdient. Loben muss man aber auch Miles Teller, der den Part des Schülers ebenso perfekt umsetzt.

„And here comes mister gay pride of the Upper West Side himself. Unfortunately, this is not a Bette Midler concert, we will not be serving Cosmopolitans and Baked Alaska, so just play faster than you give fucking hand jobs, will you please?“

Whiplash ist durchgehend spannend und packend inszeniert, welcher auch nicht Jazz oder Musikfans zu begeistern vermag. Die Kombination aus Musik, Darsteller, Schnitt und Kamera entwickelt eine aussergewöhnliche Atmosphäre. Höhepunkt des Films ist das überwältigende Ende. Prädikat: Absolut sehenswert. Am liebsten möchte man am Schluss auch los drummern und ein Trommelwirbel für den Film abgeben. 😉

9/10

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2 Gedanken zu „Whiplash“

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